“Tel Aviv is like a very small country within an already small country”, sagt uns eine israelische Freundin bei einer Party auf einer Dachterrasse an einem Samstagnachmittag in Tel Aviv. Und so fühlt sich die Stadt im Vergleich zum restlichen Israel auch an. In Tel Aviv sieht man praktisch keine religiösen Leute, die Gesellschaft ist weitestgehend säkular. Anstelle von Ultraorthodoxen mit langen schwarzen Gewändern ist Strand-Outfit angesagt. Das Leben dreht sich hier nicht um Religionen, sondern um die Startup- und Tech-Szene, den Strand, Bars, Hunde und den mediterranen Lebensstil. Tel Aviv ist weder so alternativ wie Berlin noch so schick wie München. Es ist irgendetwas dazwischen. In jedem Fall ziemlich entspannt. Wüsste man nichts vom Israel-Palästina-Konflikt, würde man in Tel Aviv sicher nicht auf die Idee kommen, dass er ganz nahe ist.
Tel Aviv erinnert uns an das Leben in Barcelona. Vieles spielt sich draußen ab. Man trifft sich in Cafés und Bars oder zum Beachvolleyball am Strand. Sportlich ist in Tel Aviv ohnehin jeder, vermutlich für die Beach-Figur.
Tel Aviv ist lebenswert, obwohl die Stadt sicherlich nicht vor touristischen Highlights strotzt, da sie noch recht jung ist. Und so fehlt es ihr etwas an historischem Charakter. Lediglich im südlichen Jaffa kommt historisches Flair auf.
Nördlich von Tel Aviv kann an den Stränden campen. So verbringen viele Israelis ihre Wochenenden am Strand mit grillen, übernachten und entspannen. Auch wir kommen in den Genuss des Strandcampens.
Nach zwei Wochen verlassen wir Tel Aviv und damit Israel. Es ist wieder einmal ein etwas wehmütiger Abschied, da wir uns von alten und neuen Freunden verabschieden müssen, die uns herzlich aufgenommen haben (und uns immer mit Übernachtungsmöglichkeiten versorgt haben). Auch das Klima und die langen Abende draußen in den Bars und am Strand werden uns fehlen. Tel Aviv wird uns mit Sicherheit wiedersehen.