Nord- und Südisrael

Wir verbringen einige Tage im Norden Israels, was allerdings auf einer Reise kein Muss darstellt. Vielleicht wäre Nazareth spannender, wenn man gläubig wäre, aber in dem recht kleinen Ort ist außer der Verkündigungsbasilika wenig geboten. Eine Stunde entfernt liegt Haifa, die drittgrößte Stadt Israels – eine nette Mittelmeerstadt, die uns aber etwas zu ruhig erscheint. Einen schönen Blick auf die Stadt hat man von den Gärten der Bahai. Nördlich von Haifa ist Akko einen Besuch wert. Die Stadt galt bereits vor ewigen Zeiten als wichtiges Handelszentrum und Tor zum Heiligen Land. Heute sieht man in Akko viele beeindruckende Ausgrabungen aus der Zeit der Kreuzritter und Osmanen.

Ein kleines Highlight in Israel liegt im Süden des Landes: die Wüste Negev. Anstatt Berge und Pässe zu erklimmen, wagen wir uns dieses Mal mit unserem Freund, der die Wüste bestens kennt, auf eine 2-Tagestour in die Negev. Wir starten am Ramon-Krater, dem größten Erosionskrater Israels. Da es keine zuverlässigen Wasserquellen auf dem Weg gibt, müssen elf Kilo Wasser pro Person ins Gepäck. So ist der erste Tag mit mindestens 18 Kilo auf dem Rücken und Wüstenhitze trotz weniger Höhenmeter anstrengender als so manche andere Touren, die wir gemacht haben. Man freut sich über jeden Schluck Wasser, den man trinkt, denn das Gewicht drückt uns bei jedem Schritt in den Boden. Geschlafen wird ohne Zelt, die Nachttemperaturen sind moderat und es gibt (zum Glück) kaum Kriechtiere. Am zweiten Tag mit nur noch halber Wasserreserve gehen wir weit beschwingter. Einen Kollateralschaden gibt es allerdings: Bernis Wanderschuhe geben nach mittlerweile zwei Besuchen beim Schuster endgültig den Geist auf. Sie sind reif fürs Reisemuseum.