Bei den Philippinen denkt man an Sonne, Strand und türkises Meer. An Tauchen, Schnorcheln und Sonnenbaden. Denn genau das sind die Hauptattraktionen des aus über 7000 Inseln bestehenden Landes. Neben einigen touristischen Hotspots bereisen wir allerdings auch weniger besuchte Inseln und Orte und wollen uns ein Bild von philippinischen Städten machen.
Unsere Reise beginnt in Cebu City. Verkehrschaos, Armut und Straßenkinder prägen das Stadtbild. Mittendrin steht ein modernes Einkaufszentrum, in dem hinter Eingangskontrollen die kleine Mittel- und Oberschicht zu europäischen Preisen einkaufen. Eine bizarre Parallelwelt. Dumaguete und Bacolod City sind angenehmer, aber auch nicht unbedingt einen Besuch wert.
Abseits der Großstädte und auf den Inseln herrscht eine andere Welt. Landwirtschaft und Fischfang bestimmen den Alltag vieler Menschen. Tourismus ist nur an wenige Orten eine wichtige Einnahmequelle. In Dörfern aus einfachen Hütten laufen Hühner durch die Gegend und ab und an grasen magere Kühe am Straßenrand.
An unserer Weihnachtsdestination Sugar Beach halten wir es problemlos ein paar Tage aus. Der Strand ist wunderschön und das Wasser glasklar. Es geht ruhig zu, denn die Anzahl der Unterkünfte ist überschaubar. Überraschenderweise ist es keine Backpacker-Destination, sondern Urlaubsort für langjährige Stammgäste – überwiegend aus Deutschland und der Schweiz. Auch die meisten UnterkunftsbesitzerInnen sind aus diesen beiden Ländern, sodass es sich fast wie eine deutsch-schweizerische Enklave anfühlt, was uns etwas seltsam erscheint. Dem Schweizer Käsefondue an Weihnachten können wir aber nicht widerstehen!
Auf Boracay lernen wir auch das Gesicht des Massentourismus auf den Philippinen kennen. Auf der 10 km² kleinen Insel tummeln sich jährlich 1,5 Millionen Touristen. Obwohl wir eine schöne Silvesterfeier mit Freunden am Strand haben, erfüllen sich unsere negativen Erwartungen der Touristen-Hochburg. Am eigentlich schönen White Beach herrscht ein Treiben wie in der Fußgängerzone. Hinzu kommen aufdringliche Strandverkäufer und schlechte überteuerte Restaurants. Dicht an dicht stehen Unterkünfte, die bei schlechterer Qualität doppelt so viel kosten wie woanders. Man muss die geballte Ansammlung von Parties und Fun-Aktivitäten à la Banana Boating mögen, um es dort länger als ein paar Tage auszuhalten.
Auf der Nachbarinsel Carabao, die von Boracay nur mit einem kleinen Pendler-Boot zu erreichen ist, ist das alles plötzlich ganz fern: von der Anlegestelle führt nur eine 1,5 Meter breite „Straße“ ins Dorf, der Strand ist leer, Strom ist nur von 4-6h und von 14-24h verfügbar, fließendes Wasser kann jederzeit ausfallen und in drei Tagen sehen wir nur sechs andere Touristen.
Angeblich gibt es bereits Pläne für ein Kasino und größere Hotels auf Carabao. Eine Insel-Bewohnerin erzählt uns, dass Carabao in drei Jahren wie Boracay sein wird. Vorstellen kann man es sich im Moment noch nicht.