Direkt nach dem Grenzübertritt in die USA beginnt der Glacier Nationalpark. Auch dieser wäre ein Wanderparadies, aber wir lassen die Berge wiederum nur sitzend an uns vorbeiziehen, was auf Dauer nichts für uns ist. So machen wir uns auf an die Westküste nach Seattle. Die Fahrt führt uns rund 700km lang durch West-Montana, Nord-Idaho und Ost-Washington, wo wir vor allem recht karge Landschaften vorfinden. Zwischenzeitlich werden Erinnerungen an die Pampa in Argentinien wach.
Zwei Stunden vor Seattle treffen wir in der Kaskadenkette wieder auf bergiges Grün und den kleinen Ort Leavenworth. In den 1960er Jahren entschieden die Einwohner, den Ort mit allen denkbaren Details in ein typisch bayerisches Bergdorf umzugestalten, um somit dem Verfall des Ortes entgegenzuwirken. Durch die umliegenden Berge, die doch sehr an die Voralpen erinnern, scheint die bayerische Alpen-Idylle perfekt und das Konzept ging auf. In dem Örtchen tummeln sich jährlich zwei Millionen Touristen. Für uns kommt kurz ein Stück Heimatgefühl auf, aber in gewohnt amerikanischer Manier ist es selbst für uns ein bisschen zu viel geballtes Bayern, sodass neben dem bayerischen Minigolf auch noch Starbucks und McDonalds im Landhausstil daherkommen.